| Sehr bald nach seinem im
                  Jahre 1733 erfolgtem Regierungsantritt beschäftigte
sich der Sohn und Nachfolger August des Starken, Kurfürst Friedrich August II.
von Sachsen, der als König von Polen den Namen August III. führte, mit der
                  Absicht, einen Orden zur Belohnung rein militärischer, kriegerischer Verdienste
zu schaffen. Zum Schutzherren wählte er den letzten deutschen Kaiser aus
sächsischem Fürstenhause, Heinrich II. (1002-1024).   So wurde am 7. Oktober 1736 der Ritterliche
                  Militär-Orden vom Heil. Henrico gestiftet.   Nach dem 1763 erfolgten Ableben König August III. hörte die Bindung
Sachsens an Polen auf. Prinz Xaver übernahm nach seines Bruders Kurfürsts
Friedrich Christians Tode am 17. Dezember 1763 die Administratur der Kursachsen
während der Minderjährigkeit des Kurfürsten Friedrich August III bis 1768.    
                    
                    
                      
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                          1: Friedrich August III. |  | 
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                          2: Prinz Xaver |    
Prinz Xaver stiftete in Ermangelung eines rein kursächsischen Militärorden den
Militär St.Heinrichs Orden neu. Folgender kolorierter Kupferstich ist uns
                          erhalten und zeigt das 1796er Design:   
 Abb 3:
Kupferstich von 1796   
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                  4: Liste
                  der wenigen Ritterkreuzverleihungen in 1796   Nachdem Napoleon das auf seiner Seite stehende Kurfürstentum Sachsen 1806 zum
                  Königreich erhob änderte Friedrich August III. nun Friedrich
                  August I. die Gestalltung der Medaillon Rückseite und
                  tauschte den Kurhut gegen die Krone.   Erst am 23 Dezember 1829
                  erhielt der Orden neue Statuten durch Friedrich August I.
                  Nachfolger König Anton.   Nachfolgend Abgebildetes
                  Exemplar ist ein Stück aus dieser Zeit. Zeigt es noch die
                  Medaillonumschrift mit der Referenz zu Xaver hat es jedoch
                  schon die Krone.   
                    
                    
                      
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                          5: Avers | 
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                          6: Revers |    Handelt es
                  sich um eines der sieben 1796 verliehenden Exemplare welches
                  1807 adaptiert wurde? Lautet doch die Umschrift auf dem
                  Medaillion: ""XA P... OLO * DUX ET RO * 1738"
                  Aber warum hat der heilige anstatt eines Schwertes einen
                  Palmenzeig in seiner Hand. Die Medaillonmalerei ist ja
                  unglaublich exquisit.   
   Leider muss
                  nach nach weiterer Literaturrecherche feststellen, daß es
                  sich hier wohl um ein im frühen 19. Jahrhundert in Frankreich
                  hergestelltes Exemplar handelt. Die gängige Literatur behält
                  recht mit Ihrer Aussage, daß Exemplare von vor 1806 nicht
                  bekannt sind.   Tatsächlich
                  bildet das Buch von A.M.Perrot, "Ritterorden der
                  verschiedenen Nationen" von 1821 ein änliches Stück ab.
                  Neben der fast identischen Medaillonumschrift hat auch hier
                  der heilige einen Palmenzweig in der Hand:   
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                  8: Aus dem Perrot: "XA. PRIN. POLO. DUX ET RO 1738."   Die
                  Verwendung von Literaturquellen war nicht unüblich in dieser
                  frühen Zeit der Ordensherstellung, so doch Verleihungen weit
                  über die Heimatgrenzen hinaus erfolgten und Beliehende sich
                  ab und an verlohrene oder beschädigte Stücke lokal erzetzen
                  bzw. repariren lassen mußten. Die wenigen
                  Bücher die über das Ordenswesen geschrieben worden waren
                  mußten daher meistens als einzig greifbare Quellen herhalten
                  Leider basierten die dort abgedruckten illustrationen in
                  vielen Fällen auf den reinen Beschreibungen in den Statuten
                  und ein Buchillustrator interpretierte diese mit Hilfe seiner
                  künstlerischen Intuition. Fehler
                  waren daher gang und gebe. Abbildung 3 aus D.Weber/P.Arnold/P.Keil,
                  "Die Orden des Königreich Sachsen" 
                    © A. Schulze Ising, II/09
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