| Uwe
                  Brückner König
                  Friedrich Wilhelm IV. verfügte am 18. Mai 1842 die
                  Anfertigung der Medaille unter dem Namen „Armee-Medaille in
                  Silber“ und verlieh diese bei seiner Anwesenheit in St.
                  Petersburg zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaisers
                  Nikolaus I. am 13. Juni 1842 128 mal an die Grenadier-Kompanie
                  des kaiserlichen Schlosses, die für ihn die Ehrenwache hielt.
                  König Wilhelm I. verlieh die gleiche Medaille am 18. März
                  1863 an die Abordnung der russischen Armee, die zur
                  Grundsteinlegung des Denkmals für König Friedrich Wilhelm
                  III. nach Berlin gekommen war. Es
                  kam nur eine Verleihung an einen preußischen Soldaten, als
                  besondere Auszeichnung neben dem Allgemeinen Ehrenzeichen, im
                  Jahre 1865 vor. Der
                  Stempel zu dieser Medaille wurde von dem Münzmedailleur
                  Brandt gefertigt. Die
                  auf dem oberen Rand gelötete offene Königskrone, an der der
                  bewegliche Ring zum Durchziehen des Bandes befestigt ist,
                  lieferte der Goldschmied Hossauer in Berlin. Die Medaillen
                  selbst wurden in der königlichen Münze aus Silber geprägt. Die
                  Vorderseite trägt die verkleinerte Darstellung des Roten
                  Adler Ordens vierter Klasse, mit dem gekrönten Adler im
                  Mittelschild. Die
                  Rückseite trägt den Namenzug FW IV, zweizeilig in gotischer
                  Schrift. Sie
                  wurde am Band des Eisernen Kreuzes, sowie am Band des Roter
                  Adler Ordens verliehen. - Am
                  10. März 1871 wurde eine neue Ausführung der Roten Adler
                  Orden Medaille mit veränderter Rückseite bei der Staatsmünze
                  in Auftrag gegeben, zunächst 400 Stück. Die Kronen dazu
                  lieferte die Firma Sy & Wagner, die sie auch anlötete,
                  Die erste Verleihung erfolgte an die Stabswache des Großen
                  Hauptquartiers, und zwar nicht an den gewohnten Bändern,
                  sondern am Bande des Hausordens von Hohenzollern. Am 25.
                  Februar 1873 bestimmte der Kaiser Wilhelm I. hinsichtlich der
                  Roter Adler Orden Medaille, dass sie nur am statutenmäßigen
                  Bande des Roten Adler Orden und nur an Mannschaften vom
                  Feldwebel abwärts verliehen werden soll, die einen Krieg
                  nicht mitgemacht haben. Ferner konnte die Medaille an
                  Hoflakaien verliehen werden. Nach
                  der Bestimmung vom 1. Dezember 1888 sollte die Roten Adler
                  Orden Medaille nur noch an Inhaber der Kriegsverdienstmedaille
                  am weiß-orangem Bande oder an Inhaber der Kronenordenmedaille
                  verliehen werden. Seit 1893 wurde sie auch an eingeborene
                  Zivilpersonen der deutschen Schutzgebiete verliehen. Die
                  im Jahre 1910 vorgekommenen Verleihungen an preußische
                  Untertanen fanden nicht den Beifall des Kaisers. Derartige Fälle
                  wiederholten sich nicht. Am
                  24. April 1908 verfügte Kaiser Wilhelm II., dass die Roten
                  Adler Orden Medaille aus demselben Metall bzw. derselben Färbung
                  herzustellen ist wie die Kronenordenmedaillen. Die gerade, an
                  der königlichen Hauptmünze in Berlin, geprägten 137
                  silbernen Medaillen wurden daraufhin vergoldet. Seit September
                  1916 erfolgte die Prägung der Roten Adler Orden Medaillen in
                  Zink mit nachträglicher Vergoldung. Die Kronen wurden hierbei
                  mit angeprägt und nachträglich zwischen den Bügeln ausgesägt.
                  Von dieser Ausführung wurden 1000 Stück geprägt. Bis 1918
                  gelangten aber auch noch Exemplare mit vollen, nicht ausgesägten,
                  Kronen zur Verleihung. Die
                  Vorderseite trägt die verkleinerte Darstellung des Roten
                  Adler Orden vierter Klasse, mit dem gekrönten Adler im
                  Mittelschild. Die Rückseite trägt den Namenzug W, in
                  gotischer Schrift. Sie wurde am Band des Hausordens von
                  Hohenzollern, sowie am Band des Roter Adler Ordens verliehen.
                  Die Medaille, wie in den Abbildungen dargestellt, wurde in
                  einem roten, schwarz gefütterten Etui verliehen. ©
                  A. Schulze Ising, IX/03 |