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Das Kapitularzeichen des Haus und Verdienst Ordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig
 
Wie viele andere Orden hatte auch der Oldenburger Haus und VerdienstOrden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig ein sogenanntes Kapitel - eine Institution, die sich mit den Angelegenheiten des Ordens beschäftigte. Die Mitglieder dieses Kapitels trugen ein spezielles Abzeichen, das sie als solche kennzeichnete. Die Mitglieder konnten einen höheren Grad des Hausordens tragen als den, den sie als Mitglied des Kapitels inne hatten. Nur Oldenburger waren berechtigt in das Kapitel gewählt zu werden. Die goldenen Dekorationen waren bis 1903 aus Gold, dann aber aus vergoldetem Silber gefertigt.  Nach den Statuten vom 27. November 1838 wurden folgende Klassen der Kapitularzeichen gestiftet:
 

Klasse:

Beschreibung:

 

Kapitel - Großkreuz

Goldenes Medaillon mit goldener Krone. Limitiert auf 2 Mitglieder. Der Großmeister (der Herzog) und der Großprior (der Erbherzog bei Vollendung des 18. Lebensjahres) trugen das Kapitel - Großkreuz automatisch. Die Präbenden betrugen seit 1892 1600 Mark jährlich. Zwischen 1839 und 1918 wurden 15 Dekorationen an die Ordenskanzlei geliefert.

Kapitel - Großkomthur

Goldenes Medaillon mit silberner Krone. Limitiert auf 2 Mitglieder. Die Präbenden betrugen seit 1892 1200 Mark jährlich. Zwischen 1839 und 1918 wurden 5 Dekorationen an die Ordenskanzlei geliefert.

Kapitel - Komthur

Goldenes Medaillon. Limitiert auf 4 Mitglieder. Die Präbenden betrugen seit 1892 900 Mark jährlich. Zwischen 1839 und 1918 wurden 7 Dekorationen an die Ordenskanzlei geliefert.

Kapitel - Ritterkreuz

Silbernes Medaillon. Limitiert auf 8 Mitglieder. Die Präbenden betrugen seit 1892 600 Mark jährlich. Zwischen 1839 und 1918 wurden 15 Dekorationen an die Ordenskanzlei geliefert. Bis 1860 wurde diese Klasse als Kapitular - Kleinkreuz bezeichnet. Der Ordenssekretär und der Ordensrentmeister trugen dieses Abzeichen aufgrund ihrer Dienststellung. Hatte ein neu ernannter Kapitular - Ritter noch keine höhere Klasse, so wurde ihm automatisch das Ritterkreuz 1. Klasse verliehen.

 

Alle Klassen sind sehr selten. 

 

Die frühen Stücke zeichnen sich durch die hervorragende Juweliersqualität aus. Ein eindeutiges Indiz für diese Qualität ist das zweifarbige Gold. Die polierten Stellen sind immer in einem Rotgold, die tieferliegenden matten Stellen in einem Gelbgold gehalten. Unter dem transluziden Email ist das Gold mit der Hand ziseliert - siehe den Eichenlaubkranz. Die eckige Bandringöse, die als Aufhängung für den Verbindungsring zwischen Medaillon und Krone dient, ist mit der Hand ziseliert worden.

Hier ein Detailfoto der Seite. Deutlich sind hier wieder die beiden Goldtöne zu sehen.

 

© A. Schulze Ising, V/00

 
 
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