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                  Orden und Ehrenzeichen werden fast immer in Verbindung mit 
                  Tapferkeit gebracht. Jedoch - das Gegenteil ist der Fall. Die 
                  meisten Dekorationen wurden für zivile Verdienste oder lange 
                  und treue Diensttreue gestiftet und verleihen.  
                  
                  
                  Dennoch wird die Dekoration, die für Verdienste im  Kriege 
                  verleihen wurde von den meisten als interessanter empfunden. 
                  Geschichte scheint durch Kriegsgeschichte geschrieben worden 
                  zu sein.  
                  
                  
                  Neben dem bekannten Preußischen Orden Pour le Mérite, der 
                  exklusive an Offiziere vergeben wurde, bestand das Preußische 
                  Militärverdienstkreuz - der sogenannte Pour le Mérite für 
                  Unteroffiziere. Jeder andere Deutsche Staat hatte ein 
                  Equivalent zu diesen.  
                  
                  
                  Während die Ordensdekorationen die an Offiziere vergeben in 
                  feinstem Gold und Emaile in höchster handwerklicher Qualität 
                  angefertigt wurden, bekamen die Unteroffiziere meist nur eine 
                  Silberne Medaille. Für höchste Tapferkeit gab es immerhin 
                  jedoch eine echt goldene Medaille, die durch das hohe Gewicht 
                  sogar den Wert der feinen Offiziersdekorationen weit 
                  überstieg. Kein wunder das diese Stücke heute sehr selten 
                  sind. Fast jeder Deutsche Staat hatte ein derartiges Paar von 
                  Tapferkeitsmedaillen. Die Württemberger die silberne und 
                  goldene Tapferkeitsmedaille, die Sachsen die silberne und 
                  goldene Militär St. Heinrichs Medaille. Alle zeugen von tiefen 
                  Wurzeln in der Europäischen Geschichte. SO wurden die meisten 
                  dieser Auszeichnungen während der Kriege um 1813/14 gestiftet 
                  und durchliefen weinige Modellwechsel in ihrer Gestaltung.  
                  
                  
                  Man sollte denken, das wenigsten die goldenen Medaillen von 
                  dem Wechsel - durchweg während des 1. Weltkrieges - zu 
                  billigeren Metallen verschont blieb. Leider waren aber auch 
                  diese nicht dagegen immun, man hätte eigentlich annehmen 
                  müssen, das derartig wertvolle Auszeichnungen bereits viel 
                  früher verbilligt worden wären.  
                  
                  
                  Selbst das so reiche Bayerische Königreich verschonte die 
                  Tapferkeitsmedaille nicht von dieser Verbilligung. So wurden 
                  ab 1916 nur noch silber-vergoldete Medaillen verliehen. 
                  Preußen, für seine Sparsamkeit bekannt, stellte seinen Pour le 
                  Mérite für Unteroffiziere bedeuten früher von Gold auf Silber 
                  vergoldet um.  
                  
                  
                  Glücklicherweise wurden die Silber vergoldeten Medaillen mit 
                  besonderen Punzierungen versehen, so daß der "talentierte" 
                  Ordenshändler nicht einfach die niedrigere Stufe einer 
                  Tapferkeitsmedaille vergolden kann um so die höhere Stufe, die 
                  vergoldete, die ja weitaus seltener ist zum Schaden der 
                  Sammler zu fälschen. Beide stammen ja aus dem selben 
                  Prägewerkzeug und sind somit in ihrer Gestalt identisch.  
                  
                  
                  Die Kgl. Sächsische Militär St. Heinrich Medaille zeigt einen 
                  Kreis auf dem Rand und ist außerdem aus vergoldeter Bronze 
                  geprägt. Ähnliches stimmt für die Bayerische 
                  Tapferkeitsmedaille, die auf dem Rang die folgende Stemplung
                  aufweist: 
                    
                  
                        
                          
                  
                  (das C symbolisiert den 
                  Halbmond für Silber) 
                    
                  
                    
                  
                  © I/01 Andreas M. Schulze Ising  |